Ein Kandidat braucht Kompetenz und Charakter: Lammert zu Gast in Witten
Sonntagmorgen im Backhaus. Der Saal ist gut gefüllt und das liegt vor allem an ihm: Prof. Dr. Norbert Lammert, besucht Witten, um über aktuelle Politik zu diskutieren und um seinen Parteifreund Hartmut Ziebs, Bundestagskandidat für den EN-Kreis, zu unterstützen.
Und es dauert nicht lange da legte Lammert auch schon los, wie man ihn aus dem Bundestag und seiner Zeit als Abgeordneter, damals auch für Witten, kennt: gewohnt geistreich, um keine rhetorische Spitze verlegen, aber immer fair und sachlich.
Warum man Armin Laschet, welcher in den Umfragewerten zuletzt schwächelte, und der CDU das Vertrauen schenken sollte? Für Lammert klar: „Was für mich immer unverzichtbare Kriterien für die Wahl gewesen sind: Kompetenz und Charakter, beides ist unverzichtbar!“ führte er aus. Auch Attribute, welche man beide dem Gastgeber, Hartmut Ziebs, uneingeschränkt ins Stammbuch schreiben würde.
Was man bei all dem Hype um die Kanzlerkandidaten aber nicht vergessen dürfe: „Bei Wahlen wird über Parteien abgestimmt, die antreten!“, so der ehemalige Präsident des Bundestags.
Und so gab es auch von Lammert ein deutliches Statement für Europa: „Wir brauchen mehr Europa und nicht weniger!“, rief er den Zuhörern zu und belegte dies direkt mit einem Beispiel, indem er die Floskel „die überbordende europäische Bürokratie“ ins Meer der Fabeln verwies: „Die Kölner Stadtverwaltung hat mehr Mitarbeiter als die Verwaltung in Brüssel, die aber ja für 450 Mio. Menschen Verantwortung trägt!“
Volksparteien? Für Lammert kein altes Eisen, sondern unbedingt nötig, auch wenn diese es grade schwer hätten. „Es ist immer noch wichtig, dass es ein paar Agenturen gibt, die sich nicht auf Spezialinteressen, sondern um das Allgemeine kümmern!“
Und so erlebten die Anwesenden einen interessanten Gesprächsaustausch bis zum Nachmittag.